Donnerstag, 5. August 2010

"Sag's nicht weiter, Liebling" von Sophie Kinsella

"Sag’s nicht weiter, Liebling" von Sophie Kinsella

Wertung
Spannung
Handlung
Emotionen
Sprache
Humor



Inhalt

Emma Corrigan, eine junge, selbstbewusste Frau, träumt von der großen Karriere. Angestellt bei der Panther-Corporation, welche die erfolgreiche Panther-Cola produziert, wartet die ewige Job-Wechslerin auf ihre Beförderungschancen, welche zusammen mit der Stelle ausgeschrieben waren. Die Chance dafür, sich endlich beweisen zu können, kommt nur wenige Tage vor der Leistungsbesprechung: Emma sitzt in einem Meeting, das laut Chef einfacher nicht sein könnte, denn Panther-Cola möchte einen Deal mit einer anderen Firma eingehen und sie müsse nur dasitzen, nicken und dafür sorgen, dass alles beim Alten bleibt. Perfekte Voraussetzungen also, besonders, da sie dieses Fach-Chinesisch gar nicht versteht. Als jedoch der Deal-Partner verkündet, eben jenen platzen zu lassen, bekommt Emma Panik. Sie versucht völlig unvorbereitet, das Scheitern zu verhindern und preist mit der Cola-Dose alle Vorzüge an, die ihr in den Kopf kommen und schafft es dann, den Partner von oben bis unten einzusauen. Der Deal ist nun also endgültig geplatzt, Emma blamiert und ihre Chance ist hinüber. Frustriert vom Leben kehr Emma zurück zum Flughafen, kippt sich etwas Alkohol hinter die Binde und heult sich per Telefon bei ihrer Freundin Lissy aus. Eine Stewardess, die zufällig mit an der Bar saß und ihren Flug begleiten soll, möchte Emma wenigstens etwas den hundsmiserablen Tag verschönern und stuft sie um auf die Business-Class.
Und genau dort beginnt das Elend – ist Emma zunächst auch noch trotz Flugangst einigermaßen entspannt, so wendet sich das Blatt bald. Denn es dauert nicht lange, bis das Flugzeug in heftige Turbulenzen gerät und Emma sich 100%ig sicher ist: Sie muss sterben. Hinter ihr fangen Menschen an zu beten, es wird geschrien und das Einzige, für das sich Emma in der Lage fühlt, ist, all ihre Geheimnisse auszuplaudern – über Stringtangas darüber, dass sie eine Note in der Bewerbung gefälscht hat, dass sie die Blume der nervigen Kollegin mit Orangensaft gießt, sie ihren Freund eigentlich gar nicht wirklich liebt, von wem sie entjungfert wurde bis hin dazu, dass sie kein Wort bei ihrem Job versteht. Natürlich stürzt das Flugzeug nicht ab und am Flughafen wartet bereits ihr besorgter, aber so perfekter Freund Connor, der Emma nur Minuten später fragt, ob sie nicht zusammen ziehen wollen, woraufhin Emma trotz ihrem vorherigen Geständnis dem Fremden gegenüber bejaht.

Kaum zuhause angekommen steht dann auch der Tag bevor, an welchem sie ihrem Chef wieder gegenübertreten muss und das nach dem versiebten Meeting. Dem ist dies natürlich auch nicht entgangen, doch hat er erst einmal kaum Augen für Emma. Weshalb? Der große Jack Harper, der zusammen mit seinem Freund damals die Panther-Cola rausgebracht hat, besucht seine Londoner Niederlassung für ein paar Tage und das nach Jahre des Rückzuges seinerseits! Überall herrscht helle Aufregung und jeder möchte einige Momente mit dem Star der Firma haben. Doch als er schließlich die Marketing-Abteilung betritt, rutscht Emmas Herz in die Hose. Der höchste Mann des gesamten Unternehmens ist der Fremde aus dem Flugzeug, dem sie alles, wirklich alles erzählt hat. Die Hoffnung, er habe sie nicht wiedererkannt, kann sie jedoch leider auch bald begraben, denn er scheint sich an jedes winzige Detail zu erinnern.

Anmerkung zum Buch

Das, was das Buch vor allen Dingen verspricht, ist Humor. Schon auf den ersten Seiten von „Sag’s nicht weiter, Liebling“ entdeckt man, dass man in die verrückte Welt der vom Pech verfolgten Emma eintaucht, in der es nur so vor Humor und Bizarrheit strotzt. Da es sich hier um eine Liebeskomödie handelt, wird es wohl nur wenige Leute überraschen, wie der Handlungsstrang fortgeführt wird – tatsächlich fand ich sehr Vieles voraussehbar. Dementsprechend ist die Spannung auch nicht das Bestechende in diesem Buch. Das heißt jedoch nicht, dass es nicht mitreißend wäre, nein ganz im Gegenteil! An jedem Kapitelende wollte ich weiterlesen, nur noch ein Kapitel und dann stellte ich irgendwann fest, dass ich das Buch aus habe.
Dass Emma die – ich zitiere – die „Ottonormalverbraucherin“ unter den Frauen ist, wird schnell klar und gerade das macht sie auch so sympathisch. Sie ist nicht anderes als du und ich, keine aufs Podium gestellte Heldin, die die Welt bezwingt. Sie hatte eine bescheidene Kindheit, ist froh, überhaupt einen Job zu haben und schwindelt, wenn es um Gewicht und Kleidergröße geht. Emma ist ganz einfach echt, weder gekünstelt noch gestelzt und das findet man natürlich auch in der Sprache wieder, da das Buch aus Emmas Perspektive und in Ich-Form geschrieben wurde. Die ist genau angemessen für eine junge, vitale Frau. Es ist keine hochgestochene Sprache dabei, sondern es ist alles in ganz normaler Alltagssprache gehalten. In simpelster Form können wir an Emmas Gedankengängen teilhaben, jede Gefühlregung ist verständlich und eben jenes lässt den Leser nur noch enger mit der Protagonistin verbunden sein. Dadurch empfinden wir natürlich auch im Hinblick auf die weiteren Charaktere ziemlich das gleiche wie sie - da wäre zum Beispiel Connor, der wirklich perfekt zu sein scheint. Er sorgt sich um seine Freundin, würde ihr den Himmel auf Erden bescheren wenn er könnte und doch – irgendwie passt da was nicht. Dann ist da der mysteriöse Jack, der es einfach nicht sein lassen kann, Emma in unangenehme Situationen zu bringen oder aber Kerry, die böse Cousine. Denn als damals ihre Mutter starb, wurde sie bei Emma aufgenommen und war seitdem das Vorzeigekind der Familie, während die wahre Tochter immer weiter in den Schatten rückte. Zusammen mit Emma fängt man an, sie zu verachten genauso wie weitere Charaktere zu lieben. Ich würde sagen, dass es wirklich eine große Charakter-Vielfalt ist und jedem Leser in der Story eine Person begegnen wird, die er lieb gewinnt.

Fazit

“Sag’s nicht weiter, Liebling“ ist eine Liebeskomödie, die ihren Namen verdient hat! Es ist ein schönes Buch für zwischendurch, das einem ständig ein Lachen entlockt und wer nicht immer nur Spannung und Action haben muss, sondern auch das ganz normale, chaotische Leben mag, sollte dieses Buch auf jeden Fall gelesen haben.

3 Kommentare:

  1. Nun bin ich ja ganz und gar kein Fan von Chick-Lit, aber dieses Buch von Sophie Kinsella (das mein erstes von ihr war und zu dem ich "überredet" wurde *gg*) hat mich aufs Köstlichste unterhalten und ich kann es auch nur empfehlen!

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  2. Ein Toller Blog, werd ich mir merken und verfolgen ;)
    Liebe Grüße.

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  3. Bin gerade auf deinen Blog gestoßen und muss sagen ich hab richtig Lust zum Lesen bekommen - als hätte ich nicht schon den ganzen Vormittag gemacht! ;o)

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